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Wissenschaft und Gesellschaft

DFG-Projekt: Exploring Dimensions of Epistemic Intimidation (Prof. Dr. Anna Leuschner, Dr. Manuela Fernández Pinto).
Laufzeit 10/2021-6/2025). Abstract: English version, deutschsprachige Version ('Dimensionen epistemischer Einschüchterung').

Philosophie der Physik

Das Hierarchie-, Feinabstimmungs- und Natürlichkeits-Problem aus philosophischer Sicht (Jun.-Prof. Dr. Radin Dardashti).
Ziel dieses Projekts ist es, die konzeptionellen Ursprünge des Natürlichkeits-Prinzips zu analysieren und seinen Status als Leitprinzip bei der Konstruktion von Theorien der Teilchenphysik zu bewerten. Dabei sollen sowohl aus systematischer als auch historischer Perspektive die Schwachstellen in den Motivationen für dieses Prinzip identifiziert werden. Ferner soll der Zusammenhang zwischen dem Natürlichkeits-Prinzip mit den Grundlagen der Renormierungstheorie, sowie Fragen der Reduktion und der Emergenz erforscht werden. Ebenso werden die Anwendungen des Natürlichkeits-Prinzips in anderen Bereichen der Physik untersucht, wie etwa im Fall der kosmologischen Konstante oder der CP-Verletzung in der starken Wechselwirkung.
Weitere Informationen auf der Seite der LHC-Forschungsgruppe.

The Impact of Computer Simulations and Machine Learning on the Epistemic Status of LHC Data (Prof. Dr. Christian Zeitnitz, Prof. Dr. Gregor Schiemann).
Computersimulationen (CS) und maschinelles Lernen (ML) sind in der gegenwärtigen Hochenergiephysik (HEP) wichtige Werkzeuge für die experimentelle Datengenese und -analyse. Der Fokus des Projektes liegt auf erkenntnistheoretischen Fragen, die mit dieser Verwendung von CS und ML in der HEP verbunden sind.Die zukünftigen Ziele des Projektes sind: Die Möglichkeit versteckter Unsicherheiten zu untersuchen, die sich aus der Verwendung von CS und ML in der HEP ergeben könnten; die genaue Art von Robustheit aufzuzeigen, die CS und ML in der HEP genießen; und die erkenntnistheoretischen Herausforderungen zu verstehen, die aus der oft behaupteten erkenntnismäßigen Intransparenz von CS und ML hervorgehen, sowie deren Handhabung in der HEP.
Ein zentrales Konzept dieser Forschung ist das des epistemischen Risikos, im weiten Sinne verstanden. Dieses Konzept wird verwendet, um den Einfluss von CS und ML auf das Entdeckungspotenzial des Experimentes genau zu verstehen. Unter anderem erfordert dies eine erkenntnistheoretische Untersuchung von Grundlagen und Umfang der Handhabung von Unsicherheiten in der HEP, insoweit diese durch die Verwendung von CS und ML bedingt sind.
Weitere Informationen finden Sie auf der Seite der LHC-Forschungsgruppe.

Wissenschaftsphilosophie

Trusting Scientific Theories: A Unified Account of Scientific Methodology (Jun.-Prof. Dr. Radin Dardashti).
In diesem Projekt erarbeite ich einen einheitlichen Ansatz, um Methoden der naturwissenschaftlichen Forschung zu beurteilen und zu vergleichen (methodological map). Anwendungsgebiete dieses Ansatzes umfassen Fragen zur Pluralität wissenschaftlicher Methoden (Zusammenhänge und Differenzen zwischen Experimente, Simulationen, Gedankenexperimente und analoge Experimente), Beurteilung der „Wissenschaftlichkeit“ nicht- und meta-empirischer Methoden und der Beurteilung des möglichen Fortschritts der Wissenschaft durch nicht-experimentelle Methoden.

Lebenswelt und Wissenschaft (Prof. Dr. Gregor Schiemann).
Das Verhältnis von Lebenswelt und Wissenschaft befindet sich mit ungewissem Ausgang in Bewegung. In diesem Prozess ist das treibende Element die Wissenschaft, die Technisierungen ermöglicht und mit ihren Erkenntnissen die Welt überzieht. Der fortschreitenden Verwissenschaftlichung gleichsam zum Trotz hat sich die Lebenswelt ihre Eigenständigkeit jedoch bewahrt.
Eine Monographie soll zur Aufklärung dieses erstaunlichen Phänomens beitragen. Sie wird Strukturdifferenzen der beiden Erfahrungsweisen aufweisen und zeigen, wie sie mit- und gegeneinander existieren. Zugleich soll deutlich werden, dass ein Ende der lebensweltlichen Eigenständigkeit einen fundamentalen Wandel für die gesellschaftliche Stellung der nichtwissenschaftlichen Erfahrung bedeuten würde. Im Unterschied zu anderen thematisch verwandten Titeln wird die philosophische Fragestellung nach den charakteristischen Merkmalen der Erfahrungsweisen mit der Untersuchung der Dynamik ihres historischen Wandels verbunden.
Die Untersuchungen sind begrifflich, wissenschaftstheoretisch und phänomenologisch orientiert. Sie gehen von einem weitgefassten Wissenschaftsbegriff aus, der auch die Technikwissenschaften sowie wissenschaftliche Anwendungen umfasst. In den Fallbeispielen kommt den Naturwissenschaften und dem Naturbegriff eine besondere Aufmerksamkeit zu. Der Lebensweltbegriff schließt in kritischer Distanz an die Sozialphänomenologie von Alfred Schütz und die Phänomenologie Edmund Husserls an.
Nähere Informationen zur gerade erschienenen Monographie finden Sie unter Lebenswelt und Wissenschaft (kann über den de-Gruyter-Link der Bergischen Universität Wuppertal heruntergeladen werden).

Weitere Infos über #UniWuppertal: